Eine neue Sprache lernen heißt auch immer Vokabel lernen. Vielen Menschen fällt es schwer, sich die neuen Wörter zu merken. Leichter fällt es, wenn Sie für sich die richtige Lernstrategie entwickeln – denn diese ist individuell verschieden und hängt davon ab, welcher Lerntyp Sie sind. Wir haben einige Tipps zum Lernen von Vokabeln zusammen gestellt.
Lernstrategien ausprobieren
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Vokablen zu lernen. Um herauszufinden, welche Lernstrategie für Sie am besten funktioniert, probieren Sie ein paar Methoden aus. Haben Sie Geduld, verschiedene Arten des Lernens zu testen. Nehmen Sie sich die Zeit und Sie werden selbst merken, welche Strategie bei Ihnen am besten funktioniert.
Wenn Sie berücksichtigen, welcher Lerntyp Sie sind, dann fällt Ihnen das Erlernen einer neuen Sprache leichter und Spaß und Motivation nehmen zu.
Methoden zum Vokabellernen
In unserem Artikel Welcher Lerntyp ist Ihr Kind? haben wir bereits die Lerntypen vorgestellt. Ob es um Schüler geht oder um Erwachsene in einem Sprachkurs – das Prinzip ist das gleiche. Es gibt verschiedene Arten zu lernen: durch Hören, Lesen, im Austausch und Gespräch mit anderen oder durch Erfahren, Ausprobieren und Anfassen.
Entsprechend gibt es verschiedene Möglichkeiten, Vokabeln zu lernen und zu behalten.
- Bei einer klassischen Vokabelliste wird eine Hälfte abgedeckt und entsprechend mündlich oder schriftlich die Übersetzung ergänzt. Dies kann in beide Richtungen geübt werden, von der Fremdsprache ins Deutsche oder umgekehrt.
Diese Methode kann noch um einen zusätzlichen Schritt ausgeweitet werden. Falten Sie ein Blatt, sodass drei Teile entstehen. In die erste Spalte kommen die Wörter in der Fremdsprache. Diese übersetzen Sie im ersten Schritt ins Deutsche. Danach wird die erste Spalte abgedeckt und Sie übersetzen vom Deutschen in die Fremdsprache zurück. - Das Lernen mit Karteikarten bietet viele Vorteile. Zum einen können Sie einfach sortieren, welche Vokabeln bereits gut klappen und welche noch schwer fallen. So können Sie gezielter üben, aber auch nach einer Zeit die "Guten" noch einmal wiederholen.
Darüber hinaus können auch verschiedene Lerntypen berücksichtigt werden: zunächst schreiben Sie die Wörter, dann lesen Sie diese, wenn Sie sie laut lesen, hören Sie diese auch. Somit werden durch Karteikarten bereits drei Sinne angesprochen. Optional können Sie die Vokabeln durch Bilder ergänzen, wenn Sie ein visueller Lerntyp sind. - Ein weiterer Tipp für das visuelle Lernen ist die Verwendung von Klebezetteln. Mithilfe der Zettel können Sie direkte Verbindungen herstellen, indem Sie Gegenstände in Ihrer Umgebung markieren. So lernen Sie zum einen optisch und zum anderen aber auch nebenbei und mit häufiger Wiederholung.
- Wenn Sie am besten lernen, indem Sie etwas hören, nutzen Sie die Möglichkeit, dass viele Lehrwerke durch CDs ergänzt werden. Je nach Lehrwerk stehen Ihnen reine Vokabellisten zum Hören und Nachsprechen zur Verfügung. In der Regel werden die Listen durch Dialoge und Situationen ergänzt, sodass Sie den Wortschatz im Kontext hören. Das erleichtert zusätzlich das Merken der Wörter.
- Neben einzelnen Wörtern im Karteikartensystem oder der Vokabelliste, kann es helfen, Zusammenhänge zu erstellen und zu bestimmten Themenfeldern die Vokabeln zu sammeln – als Netz, Baum oder verknüpft mit einem Bild, das Sie beschriften.
- Die moderne Variante des Karteikartensystems sind Apps fürs Smartphone. Hier gibt es einige Angebote, die auch mit den gängigsten Lehrwerken zusammenarbeiten, zum Beispiel Phase 6. Auch hier werden verschiedene Lerntypen unterstützt und Sie können jederzeit unterwegs kurze Lernphasen einlegen.
Unabhängig davon, für welche Art des Lernens Sie sich entscheiden: Zu jedem Lernen gehört eine gewisse Regelmäßigkeit. Dadurch kann das Gelernte vom Kurz- in das Langzeitgedächtnis übergehen. Regelmäßig heißt am besten täglich – es reichen oft schon 15 Minuten. Dies lässt sich meist auch einfach in den Alltag einbauen. Hören Sie zum Beispiel eine CD während der Autofahrt oder lesen Sie die Karteikarten, wenn Sie auf den Bus warten.
Kombinieren Sie mehrere Methoden, um über verschiedene Sinne zu lernen. Fördern Sie Ihr Sprachgefühl zusätzlich nebenbei, zum Beispiel mit Musik und motivieren Sie sich durch Belohnungen und positive Erfahrungen zum weiter machen. In einem Sprachkurs in einer kleinen Gruppe lernt es sich sehr gut, weil Sie Anregungen bekommen, Dialoge üben können und Kontrolle erfahren.