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Allein das Vorhandensein eines Smartphones in Ihrer Nähe hat Einfluss auf Ihre Hirnleistungen – und zwar einen negativen. Das fanden Forscher in den USA in einer Studie heraus. Legen Sie Ihr Smartphone also von Zeit zu Zeit außerhalb Ihrer Reichweite. Denn selbst Ausschalten hilft nicht ausreichend.

Aufbau und Ergebnis der Studie

In mehreren Versuchen wurden 800 Personen Denkaufgaben gestellt. Es gab drei Gruppen mit jeweils vergleichbar starken Teilnehmer je Gruppe. Die Variabel war das Smartphone, das

  1. verkehrt herum auf dem Tisch lag,
  2. in der Tasche verstaut war,
  3. im Vorraum abgelegt wurde.

Die Telefone waren jeweils im Flugmodus, sodass keine Nachrichten oder Meldungen eingehen konnten.

Im Fokus der Aufgaben standen kognitive Fähigkeiten, Konzentration sowie Auffassungsgabe. Das Ergebnis ist überraschend: Obwohl sicher gestellt war, das keiner der Teilnehmern sein Smartphone benutzte, fielen die Ergebnisse eindeutig zu Gunsten der Teilnehmern aus, die ihr Handy am weitesten weg deponiert hatten. Danach folgten die Teilnehmer mit dem Telefon in der Tasche, sodass die Probanden mit dem Smartphone auf dem Tisch das Schlusslicht bildeten.

Je greifbarer das Smartphone also ist, desto höher ist sein Einfluss auf unsere Leistungen. Dazu kommt es – so die Vermutung des Studienleiters Professor Adrian Ward – weil wir aktiv versuchen uns nicht ablenken zu lassen. Und das kostet bereits Gehirnkapazitäten.

Wenn Sie also Konzentration benötigen, deponieren Sie Ihr Smartphone am besten möglichst weit entfernt. Dies verführt zudem nicht dazu, das Smartphone zu nutzen, zum Beispiel um nach neuen Nachrichten zu schauen. Denn das hat noch gravierenden Auswirkungen auf Ihre Leistung. Wir brauchen nämlich eine gewisse Anlaufzeit von ca. einer viertel Stunde, um uns gut auf eine Sache zu konzentrieren. Ständige Unterbrechungen senken daher die Produktivität enorm. Lesen Sie dazu mehr in unserem Artikel Nebenwirkungen häufiger Smartphone-Nutzung

Weitere Einflüsse auf das Gehirn

Neben dieser Studie gibt es bereits zahlreiche Untersuchungen und Theorien, wie Smartphones – so nützlich sie auch sind – unser Gehirn beeinflussen. So merkt man sich keine Telefonnummern mehr und verlässt sich auch sonst in vielen Situationen und bei vielen Fragen auf die Technik. Das führt dazu, dass man weniger selbst denkt oder Wissen speichert. Dies wiederum führt dazu, dass das Gehirn weniger verwendet wird und somit, wie ein untrainierter Muskel, an Leistung abnimmt.

Veränderungen im Gehirn wurden ebenfalls in einigen weiteren Studien festgestellt. Je nach Beruf oder Tätigkeit prägen sich unterschiedliche Bereiche des Gehirns anders aus. Aber auch schon die direkte Nutzung des Smartphones verändert das Gehirn nachweislich: Der Hirnbereich für Daumen und Zeigefinger reagiert sensibler und stärker auf Reize als zuvor und das bereits nach wenigen Wochen der Nutzung. Dies waren die Ergebnisse einer Züricher Studie.

Ein weiteres Argument auf der Seite der digitalen Kritiker ist, dass man zum Beispiel Fremdsprachen besser lernt, wenn man sich handschriftlich Notizen macht, statt auf dem PC oder Laptop. Auch in anderen Tests kam man zu diesem Ergebnis, in dem Fragen zu Filmszenen abgefragt wurden.

Sich ein paar analoge Gewohnheiten zu bewahren scheint vor dem Hintergrund im allgegenwärtigen digitalen Wandel also durchaus sinnvoll.

Weitere Aspekte, Ergebnisse und Links zu Studien finden Sie in dem Artikel "Diese Wirkung haben Smartphones auf das Hirn" der Rheinischen Post.

Das Smartphone sinnvoll nutzen

Mit dem richtigen Umgang mit Technologien nutzen Sie oder Ihr Kind (zusätzlich) die Vorteile eines Smartphones für sich – und lernen Risiken kennen.

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