Tablets und Smartphones im Unterricht 75% der Grundschüler und fast 100% der elf bis 14-Jährigen nutzen digitale Medien über Smartphones, Tablets oder PCs. Das Problem dabei ist, dass sie dies zum Großteil unbegleitet tun: Der Umgang mit digitalen Medien in der Schule ist bei weitem noch nicht ausreichend ausgebaut und viele Eltern fühlen sich selbst nicht fit.

Kinder nutzen digitale Medien

Laut einer forsa-Studie nutzen drei von vier Grundschülern regelmäßig ein Smartphone, Tablet oder einen PC, aber 45% lernen weder zuhause noch in der Schule einen verantwortungsvollen Umgang damit.

Die Schulen haben den digitalen Wandel noch nicht strukturiert umgesetzt und viele Eltern fühlen sich nicht sicher genug, um ihre Kinder anzuleiten. Da ein sicherer Umgang sowohl für die spätere Lebens- als auch Arbeitswelt wichtig ist, sollte das Fach "Digitalkunde" Einzug in den Schulalltag erhalten. Vor allem, um für die Kinder eine Chancengleichheit zu schaffen. Wie recherchiere ich Dinge im Internet?, Was gibt es bei der Nutzung von Apps zu beachten?, Welche Gefahren bestehen? All das sollte Kindern frühst möglich vermittelt werden. Aus diesem Grund bieten wir ebenfalls Kurse zu dem Thema an zum Beispiel den Kurs klickITsafe.

Schulen müssen digitalen Wandel noch umsetzen

Obwohl Schulleiter, Lehrer und Eltern sicher sind, dass in Zukunft vieles digitaler stattfinden wird – sowohl in der Administration der Schule als auch im Klassenzimmer – ist die Umsetzung weder umfassend noch flächendeckend gegeben. Das Personal ist nach und nach besser ausgebildet, das Material und die pädagogische Unterstützung werden umfangreicher, aber es gibt noch einige Bremsen, die in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung ("Die Schule im digitalen Zeitalter") herausgefunden wurden: Die Lehrer sehen vor allem noch viele technische und administrative Hürden. Dazu zählen

  • unzuverlässige Technik,
  • unzureichende technische Unterstützung bei Fragen und Problemen,
  • Angst vor hohen Kosten für Soft- und Hardware,
  • schlechtes WLAN und
  • Bedenken wegen Lizenzen oder Datenschutz.

Faktisch fühlt sich nur jeder siebte Lehrer fit im Umgang mit digitalen Medien.
Darüber hinaus fehlt es vor allem an Konzepten zum Einsatz digitaler Medien. Neben der technischen Ausstattung und einem guten WLAN ist vor allem die Weiterbildung der Lehrer relevant. Ohne Anleitung, Leitfaden oder pädagogische Hilfestellungen fällt es vielen Lehrern schwer, digitale Medien sinnvoll im Unterricht zu nutzen. Das Thema braucht Konzepte und eine Integration in den Lehrplan, um eine einheitliche Ausbildung der Schüler zu ermöglichen.

Einsatz hängt vom Lehrer ab

Bisher hängt es vor allem am persönlichen Einsatz des Lehrers, wie viel seine Schüler digital lernen. Ein Pionier auf dem Gebiet ist der Grundschullehrer Michael Fleischhacker. Er nutzt zur Wiederholung der Stunde zum Beispiel ein Quiz, das per Tablet die Antworten der Schüler auswertet, er erstellt eigene Lehrvideos und veröffentlicht diese auf YouTube, die im Unterricht besprochen werden. Selbst zur Überwindung technischer Hürden – zum Beispiel fehlendes Internet beim Schüler – weiß er einen Weg, indem er die Videos auf USB-Sticks verteilt. Er hat dafür viel Zeit und Einsatz investiert, aber seine Schüler danken es ihm und andere Lehrer greifen auf sein Material zurück.

So anregend solche Einzelbeispiele sind: Um eine gleiche Ausbildung aller Schüler zu ermöglichen, braucht es einen grundlegenden Fahrplan ins digitale Zeitalter.

Weitere Artikel in unsere Rubrik "Wissenswertes" zu dem Thema, die den Stand der Dinge, die Sicht der Schüler und ein weiteres Beispiel für einen Pioniereinsatz zeigen sind:
Aktuelle Studie zum Lernen mit digitalen Medien,
Tablets im Klassenzimmer und
Bessere IT-Ausstattungen für Schulen.