Auswendig lernenRichtig eingesetzt, bringt die alte Tradition ganz aktuellen Nutzen im Schulalltag: Wer Gedichte auswendig lernt, erfährt dabei auch, wie man lernt. An Gedichten erprobte Lernmethoden funktionieren häufig ähnlich bei Matheformeln, Geschichtszahlen oder Vokablen.




  • Mit Sinn und Verstand: Nicht daraufloslernen, erst sichgehen, dass man verstanden hat, worum es geht. Den Text von vorne bis hinten lesen und in eigenen Worten zusammenfassen.
  • Mit Rhythmus: Klatschen, singen, stampfen - alles, was den Takt des Gedichts untermalt, kann eine Stütze sein -, aber bei Gereimtem aufpassen, dass es nicht heruntergeleiert wird!
  • Mit Körpereinsatz: Die wenigsten Schüler können im Sitzen auswendig lernen. Ausprobieren. was funktioniert: deklamieren und dabei zur Unterstützung schreiten, Grimassen schneiden, gestikulieren. 
  • Mit Stimmkraft: Die Zeilen nicht stumm im Kopf durchgehen, sondern vor sich hin murmeln. Dann verschiedene Interpretationen probieren: z.B. betont wütend oder cool sprechen.
  • Mit Comicstrips: Manchen kann es helfen, sich den Inhalt aufzumalen. kleine Skizzen für jede Zeile oder Strophe als Gedächtnisstützen anzufertigen. 
  • Mit Signalwörtern: Eine Trainingseinheit einschieben, die sich nur den Reimen widmet: Die Wörter farbig unterstreichen, dann auswendig lernen.
  • Mit Übergängen: Besonderes Augenmerk auf den Sprung von einer Strophe zur nächsten legen: Wie geht es thematisch weiter, fällt mir eine Eselsbrücke zu diesem Anschluss ein?
  • Mit Wiederholungen: Rechtzeitig anfangen ist wichtig. Ausreichend Zeit für mehrere Durchgänge einplanen. Erst das Ganze ein paar Studen ruhen lassen, dann einen Tag und es dann wieder ins Gedächtnis rufen.
  • Mit Generalprobe: Damit der Vortrag vor der Klasse kein Sprung ins kalte Wasser wird, spätestens am Abend vorher schon vor Familie oder Freunden einen Auftritt proben.
  • Mit Vorbildern: Gibt es eine Hör-CD, auf der ein Schauspieler das Gedicht vorträgt? Solche Vorbilder können inspirierend wirken, das Erinnern erleichtern.
Und: Jeder Schüler muss dann das Gelernte auch laut vortragen dürfen. Wenn Kontrolle, Korrektur und "Würdigung" ausbleiben, erscheint die Mühe im Nachhinein vergebens. Das wäre Schade, weil es Kinder um die Chance brächte, später im Leben "gute alte Bekannte " aus der Schulzeit wiederzutreffen.